Der Schulgarten bekommt im Februar 2024 ein neues Gesicht

Entstehung des Schulgartens

„Was für ein verwilderter Grünstreifen direkt neben dem Schuleingang“, ging mir im Herbst 2018 durch den Kopf, als ich auf dem Schulhof stand. Dabei hatte ich in Gedanken schon eine bestimmte Vorstellung, wie dieser verwahrloste Streifen aussehen könnte. Meine Idee, dort einen Schulgarten anzulegen gefiel unserer Schulleiterin Frau Pfeil. Sie machte sich sogleich daran alles Notwendige dafür in die Wege zu leiten.

Im Januar 2019 wurde von einem Landschaftsgärtner die Ligusterhecke um die Hälfte ausgedünnt, die Büsche und Grasnarbe entfernt, sowie der Bretterzaun neu befestigt und eine Sandsteineinfassung angebracht. Zum Schluss wurde das Ganze mit guter Erde aufgefüllt.

Jetzt konnte ich mit den Schülerinnen und Schülern der Kernzeitbetreuung loslegen. 

Zuerst begutachteten wir das noch leere Gartenstück, dann durfte jedes Kind seinen eigenen Garten auf einen Grundrissplan aufmalen. Gemeinsam überlegten wir, was wir an Gartengeräten und Pflanzen benötigten. Schnellkomposter und eine Wassertonne gehörten ebenso dazu, wie auch ein Hochbeet, das wir aus Einwegpaletten selbst bauten. Dieses mit Ästen, Heckenschnitt, grobem Kompost, Stroh und Blättern zu befüllen war für die Kinder ein riesen Spaß, denn sie durften im Hochbeet nach Lust und Laune herumtollen. Das hatte den Zweck, die einzelnen Schichten zu verdichten. Währenddessen säten wir im Betreuungszimmer Tomaten, Gurken, Kürbisse und Blumen vor und staunten darüber, wie schnell alle Pflänzchen wuchsen.

Im März und April 2019 setzten wir Erdbeerpflanzen ins Hochbeet. Direkt in den Garten pflanzten wir verschiedene Sträucher und Kräuter, sowie Blumen. Die vorgezogenen Pflanzen setzten wir im Mai ins Freie und freuten uns darüber, wie alles wunderbar wuchs. Das war selbstverständlich nur möglich, weil überflüssige Wildkräuter gejätet und viel gegossen wurde. Erdbeeren und Himbeeren vernaschten die Kinder besonders gern. Aber auch die süßen kleinen Tomaten verschwanden gleich nach dem Pflücken im Mund. An heißen Tagen gab es frischen kalten Kräutertee aus Pfefferminze, Zitronenmelisse und Salbei. Zuletzt ernteten wir 15 Stück Hokaido Kürbisse, die sogar in der Hecke und über den Lichtschacht wuchsen.

Im Herbst gruben die Kinder Löcher und legten Blumenzwiebeln hinein. Damit wir wussten, wo was im Frühjahr wächst, hatte ich Pflanzstecker beschriftet, die am jeweiligen Pflanzort angebracht wurden.

Der Winter bescherte uns eine wohlverdiente Ruhepause, was die Gartenpflege betraf. Somit schloss sich der Kreislauf des Gartenjahres.

Und Jahr für Jahr wird sich dies wiederholen mit Samen aussäen, beim Wachsen zusehen, umtopfen, die Pflanzen in den Garten setzen, gießen, hegen und pflegen und natürlich die leckeren Früchte ernten und genießen.

Ich freue mich jedes Mal auf den Neuanfang mit den Kindern und nehme wahr wie sie staunen über das Wunder der Natur.

Sylvia Molitor-Edwell